Lattention Dangereuse: Unterschied zwischen den Versionen

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Auch die Rahmung des Bildes verrät keinerlei zurückschauende Sehnsüchte nach dem prallen Rokoko. Ein neuer Weg, ein neuer Mensch. Dies zeigt schon der schwache Strahlenkranz um das noch etwas rokokal geschwungene Wappen der de Wille, welches als einfaches Schild in Darstellung gebracht ist. Darinnen die Initialen A.W., verschlungen in damals moderner Typographie. Das A. schon pyramidenförmig dargestellt.
 
Auch die Rahmung des Bildes verrät keinerlei zurückschauende Sehnsüchte nach dem prallen Rokoko. Ein neuer Weg, ein neuer Mensch. Dies zeigt schon der schwache Strahlenkranz um das noch etwas rokokal geschwungene Wappen der de Wille, welches als einfaches Schild in Darstellung gebracht ist. Darinnen die Initialen A.W., verschlungen in damals moderner Typographie. Das A. schon pyramidenförmig dargestellt.
  
Das Bild zeigt die junge Frau des französischen Kupferstechers Pierre Alexandre Wille (1748-1821), Sohn des bedeutenden deutsch-französischen Kupferstechers Johann Georg Wille (1715-1808).
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Das Bild zeigt die jüngere Schwester des französischen Kupferstechers Pierre Alexandre Wille (1748-1821), beide Kinder des bedeutenden deutsch-französischen Kupferstechers Johann Georg Wille (1715-1808).
  
 
Unter dem Bilde befindlich als erstes der schon oben genannte Titel und darunter folgende Widmung: "Dedie a Madame Wille la Jeune" welche sich so übersetzen lässt: "Gewidmet Madame Wille der Jüngeren"
 
Unter dem Bilde befindlich als erstes der schon oben genannte Titel und darunter folgende Widmung: "Dedie a Madame Wille la Jeune" welche sich so übersetzen lässt: "Gewidmet Madame Wille der Jüngeren"

Version vom 9. Oktober 2019, 22:01 Uhr

2019-10-09-0005 ji.jpg

Dieser sehr schöne Kupferstich aus meinem Archiv, datiert auf 1770, trägt den Titel "Lattention Dangereuse", was sich als "Gefährliche Aufmerksamkeit" in Übersetzung bringen lässt.

Der Stich kommt als früh klassizistisches Werk daher, ohne die rococalen Biegsamkeiten der Jahre zuvor.

Nun etwas zum Bilde selbst. Es zeigt eine junge Dame. Bestimmt um die 20 Jahr alt, welche noch nicht vom Kelche der Aphrodite hat gelabt. Die Dame sitzt am ihrem Bettrande und beobachtet zwei schnäbelnde Täubchen, welche sie in ihrem Laken sanft hütet. Sie trägt eine moderne hochgesteckte Echthaarfrisur und ist sonst vollständig nackend. Selbst ein Schmuckstück lässt sich an ihr nicht finden. Sie entspricht den Schönheitsideal der damaligen vorrevolutionären Zeit. Er stellt die Sehnsucht der jungen Dame nach einem noch nicht durchlebten Liebesspiel dar. Wohl scheint sie aber Kenntnis von demselben zu haben. Die Praxis lies bisher auf sich warten.

Auch die Rahmung des Bildes verrät keinerlei zurückschauende Sehnsüchte nach dem prallen Rokoko. Ein neuer Weg, ein neuer Mensch. Dies zeigt schon der schwache Strahlenkranz um das noch etwas rokokal geschwungene Wappen der de Wille, welches als einfaches Schild in Darstellung gebracht ist. Darinnen die Initialen A.W., verschlungen in damals moderner Typographie. Das A. schon pyramidenförmig dargestellt.

Das Bild zeigt die jüngere Schwester des französischen Kupferstechers Pierre Alexandre Wille (1748-1821), beide Kinder des bedeutenden deutsch-französischen Kupferstechers Johann Georg Wille (1715-1808).

Unter dem Bilde befindlich als erstes der schon oben genannte Titel und darunter folgende Widmung: "Dedie a Madame Wille la Jeune" welche sich so übersetzen lässt: "Gewidmet Madame Wille der Jüngeren"

Darunter links: "Tire du Cabinet de Monsieur le Comte Honegwood." (Für das Kabinett des Monsieur Graf Honegwood".

Rechts dann: "Par son tres Humble et tres Obeissant Serviteur Dennel" (Von seinem sehr bescheidenen und sehr gehorsamen Diener Dennel).

Hierbei handelt es sich um den Kupferstecher Antoine Francoise Dennel (1745-1820), welcher diesen Stich nach einem Gemälde von Francoise Boucher (1703-1770) schuf und ihn dem Grafen Honegwood widmete.

Links unter dem Gesamtbild noch der Hinweis "Fr. Boucher peintre de Roi" (Francois Boucher, Hofmaler des Königs) Rechts nun die Nennung des Stechers: "A. F. Dennel Sculp./Imprince par Robbe.)

Mittig dazwischen : "Se trouve a Paris chez l Auleur rue de Petit Bourbon attenant la Foire St. Germaine". (Das Atelier liegt in Paris an der Rue de Petit Bourbon neben der Kirche St. Germaine).

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