Johann Friedrich Bachofen von Echt: Unterschied zwischen den Versionen
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Diese Gedichtzeilen zur "Grablege Bachoff" auf dem alten Gottesacker zu Gotha, lassen erahnen wie prachtvoll und großartig das Begräbnis bestanden hat. | Diese Gedichtzeilen zur "Grablege Bachoff" auf dem alten Gottesacker zu Gotha, lassen erahnen wie prachtvoll und großartig das Begräbnis bestanden hat. | ||
"Schaut in die theure Grufft, wo "Die von Bachoff" steht, Diß ist die Sacristey, die sich die Tugend bauet, Ein Sitz der Ewigkeit, der niemahls untergeht, Worzu Mnemosyne die Steine selber hauet, Ihr unvergleichlicher und rühmenswürdiger Lauff, Den sich die Nachwelt hat zur Vorschrifft ausgesetzet, Baut Ihr ein Monument, das ewig dauret, auf, Und das der Zeiten Rost so leichte nicht verletzet. Schweigt! und erstaunet nicht vor dieser Grabes Pracht, Das hier die Tugend selbst mit ihren Bildern zieret, Sie hat die Statuen nich sonder Vorbedacht Um dieses edle Grab und Bogen aufgeführet. Die Tugenden, die man in Ihrem Leben fand, Die müssen, ists nicht wahr? auch mit zum Sarge gehen, Drum sitzt die Gottesfurcht Ihr zu der rechten Hand, Da man die Klugheit sieht zur lincken stehen. Eusebie hält ihr den Trauer=Baldachin, Der hohen Seelen auch im Sarge noch gehöret, Die Mildigkeit wil sich um ihre Füsse ziehn, Als die Sie sonderlich bey Lebens=Zeit verehret." | "Schaut in die theure Grufft, wo "Die von Bachoff" steht, Diß ist die Sacristey, die sich die Tugend bauet, Ein Sitz der Ewigkeit, der niemahls untergeht, Worzu Mnemosyne die Steine selber hauet, Ihr unvergleichlicher und rühmenswürdiger Lauff, Den sich die Nachwelt hat zur Vorschrifft ausgesetzet, Baut Ihr ein Monument, das ewig dauret, auf, Und das der Zeiten Rost so leichte nicht verletzet. Schweigt! und erstaunet nicht vor dieser Grabes Pracht, Das hier die Tugend selbst mit ihren Bildern zieret, Sie hat die Statuen nich sonder Vorbedacht Um dieses edle Grab und Bogen aufgeführet. Die Tugenden, die man in Ihrem Leben fand, Die müssen, ists nicht wahr? auch mit zum Sarge gehen, Drum sitzt die Gottesfurcht Ihr zu der rechten Hand, Da man die Klugheit sieht zur lincken stehen. Eusebie hält ihr den Trauer=Baldachin, Der hohen Seelen auch im Sarge noch gehöret, Die Mildigkeit wil sich um ihre Füsse ziehn, Als die Sie sonderlich bey Lebens=Zeit verehret." | ||
− | Es war die älteste Gruft des Gottesackers. Ursprünglich | + | Es war die älteste Gruft des Gottesackers. Ursprünglich eine größere Begräbnishalle, welche die Gebeine Myconiens beschützt hatte, wurde die Halle mehr und mehr, spätestens seit 1595, zur Grablege der Familie Bachofen und der Angehörigen. Später wurde die Gruft zur Hälfte geteilt und ging zu einer Hälfte an die Familie Avemann. Von den Ausmaßen der Gruft, kann man sich heute keine Vorstellung mehr machen. Die Gruft zog sich von der oberen Ostecke bis an die Nordmauer hin. Die großen Epitaphe und Steine, besonders die prachtvollen des Ministers Freyherrn von Bachofen und seiner Gattin, nahmen sehr viel Platz in Anspruch. Die Gruft bestand nur bis in die späten 1840er Jahre und wurde im Zuge einer Erweiterung fortgerissen. Mitte des 18. Jahrhunderts stellte Cyprian, welcher auch dort mit seiner Gattin bestattet war, eine größere Summer zur Erhaltung der Gruft zur Verfügung. Aber es sollte anders kommen. Die prachtvollste und älteste Gruft fiel den vielen Neuerungen, welche die Revolution der 1840er Jahre brachte zum Opfer. Dann bis in die 1870er Jahre, wurden fast alle weiteren Gruftgebäude niedergerissen und nur einige Epitaphe blieben an der kahlen Mauer stehen. Der Gottesacker musste einer schnelllebigeren und moderneren Zeit weichen. |
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Aktuelle Version vom 22. Oktober 2019, 12:29 Uhr
In den Aufzeichnungen des großen Ernst Salomon Cyprian befand sich eine Abschrift seines Epitaphes. So groß wie Johann Friedrich Bachoff im Leben und durch seine Leistungen war, so bescheiden seine Grabinschrift. Er war zur damaligen Zeit der Prominenteste Begrabene auf dem alten Gottesacker zu Gotha. Viel musste nicht auf dem Steine stehen, denn seine Leistungen sind noch heute bekannt. Diese Gedichtzeilen zur "Grablege Bachoff" auf dem alten Gottesacker zu Gotha, lassen erahnen wie prachtvoll und großartig das Begräbnis bestanden hat. "Schaut in die theure Grufft, wo "Die von Bachoff" steht, Diß ist die Sacristey, die sich die Tugend bauet, Ein Sitz der Ewigkeit, der niemahls untergeht, Worzu Mnemosyne die Steine selber hauet, Ihr unvergleichlicher und rühmenswürdiger Lauff, Den sich die Nachwelt hat zur Vorschrifft ausgesetzet, Baut Ihr ein Monument, das ewig dauret, auf, Und das der Zeiten Rost so leichte nicht verletzet. Schweigt! und erstaunet nicht vor dieser Grabes Pracht, Das hier die Tugend selbst mit ihren Bildern zieret, Sie hat die Statuen nich sonder Vorbedacht Um dieses edle Grab und Bogen aufgeführet. Die Tugenden, die man in Ihrem Leben fand, Die müssen, ists nicht wahr? auch mit zum Sarge gehen, Drum sitzt die Gottesfurcht Ihr zu der rechten Hand, Da man die Klugheit sieht zur lincken stehen. Eusebie hält ihr den Trauer=Baldachin, Der hohen Seelen auch im Sarge noch gehöret, Die Mildigkeit wil sich um ihre Füsse ziehn, Als die Sie sonderlich bey Lebens=Zeit verehret." Es war die älteste Gruft des Gottesackers. Ursprünglich eine größere Begräbnishalle, welche die Gebeine Myconiens beschützt hatte, wurde die Halle mehr und mehr, spätestens seit 1595, zur Grablege der Familie Bachofen und der Angehörigen. Später wurde die Gruft zur Hälfte geteilt und ging zu einer Hälfte an die Familie Avemann. Von den Ausmaßen der Gruft, kann man sich heute keine Vorstellung mehr machen. Die Gruft zog sich von der oberen Ostecke bis an die Nordmauer hin. Die großen Epitaphe und Steine, besonders die prachtvollen des Ministers Freyherrn von Bachofen und seiner Gattin, nahmen sehr viel Platz in Anspruch. Die Gruft bestand nur bis in die späten 1840er Jahre und wurde im Zuge einer Erweiterung fortgerissen. Mitte des 18. Jahrhunderts stellte Cyprian, welcher auch dort mit seiner Gattin bestattet war, eine größere Summer zur Erhaltung der Gruft zur Verfügung. Aber es sollte anders kommen. Die prachtvollste und älteste Gruft fiel den vielen Neuerungen, welche die Revolution der 1840er Jahre brachte zum Opfer. Dann bis in die 1870er Jahre, wurden fast alle weiteren Gruftgebäude niedergerissen und nur einige Epitaphe blieben an der kahlen Mauer stehen. Der Gottesacker musste einer schnelllebigeren und moderneren Zeit weichen.
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