Dr. h.c. Karl Foerster: Unterschied zwischen den Versionen
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− | ''"Am 27. November 1970 verschied im Alter von 96 Jahren Prof. Dr. h. c. Karl Foerster nach kurzer Krankheit. Mit Prof. Foerster verliert der Gartenbau der DDR einen seiner | + | ''"Am 27. November 1970 verschied im Alter von 96 Jahren Prof. Dr. h. c. Karl Foerster nach kurzer Krankheit. Mit Prof. Foerster verliert der Gartenbau der DDR einen seiner profilliertesten und weit über die Grenzen der DDR hinaus bekannten Wissenschaftler, Züchter, leidenschaftlichen Gärtner, Gestalter und Schriftsteller. In seinem arbeitsreichen Leben schuf er mehr als 300 Neuzüchtungen, insbesondere Staudenzüchtungen, davon allein seit Aufnahme der staatlichen Beteiligung im Jahre 1959 98 Züchtungen. Ein großer Teil dieser Neuschöpfungen wurde weltbekannt. Daneben schuf er rund 30 Buchtitel in einer Gesamtauflage von 771000 Exemplaren, wovon allein in den letzten zehn Jahren rund ein Drittel, nämlich 246 000 Exemplare, erschienen. In 100 weiteren Veröffentlichungen in den verschiedensten Zeitschriften, durch die Herausgabe eigener Zeitschriften, aber auch durch zahl- reiche Konsultationen einzeln und in Gruppen legte er seine Gedanken und Ideen dar. Seine Tätigkeit umfaßte einen breiten Bereich, vom leidenschaftlichen Gärtner und Züchter über den Schriftsteller und als Gestalter, in dem er viele Gedanken und Ideen zur weiteren Entwicklung der Garten- und Landschaftsgestaltung äußerte und sich noch an seinem 96. Geburtstag Gedanken über die weitere Gestaltung und Durchgrünung der modernen Wohnensembles mit zehngeschossigen Wohnblocks machte, Seine engsten Mitarbeiter, die große Schar der Gäste und Besucher, Wissenschaftler, Studenten, Gärtner und Gartenliebhaber verehren in Prof. Dr. Foerster eine Persönlichkeit, die durchdrungen war von den Idealen des Humanismus, der Demokratie, eine Persönlichkeit, die dem Fortschritt aufgeschlossen war und sich deshalb mit dem ersten sozialistischen Staat in Deutschland, der Deutschen Demokratischen Republik, identifizierte, indem er 1959 eine staatliche Beteiligung aufnahm. Bis zu den letzten Begegnungen erinnerte Prof. Dr. Foerster immer wieder an die große Hilfe des Retters von Sanssouci, des früheren Kommandanten und jetzigen Ehrenbürgers der Stadt Potsdam, Prof. Lutschuweit, der , auch Prof. Dr. Foerster half, bereits 1945 die Grundlagen für jene Entwicklung zu schaffen, die er sich selbst erträumt hatte, nämlich befreit von äußeren Sorgen sich voll der Züchtung‚ und dem schriftstellerischen Schaffen bei ständig enger Berührung zur Praxis und mit den Menschen zu widmen. Die Wertschätzung, die das umfangreiche Wirken Prof. Dr. Foersters von Partei und Regierung erfahren hat, fand Niederschlag in der Verleihung höchster staatlicher Auszeichnungen, des Nationalpreises, des Vaterländischen Verdienstordens in Silber, der Auszeichnung „Verdienter Züchter“, der Johannes-R.-Becher-Medaille in Gold, der Schinkelmedaille, der Ehrenpromotion an der Humboldt-Universität und der Verleihung des Titels Professor. Das Anliegen Karl Foersters fand unter den Bedingungen unserer sozialistischen Gesellschaftsordnung Vollendung. Als aufrechter Humanist, als demokratisch gesinnter Bürger der Deutschen Demokratischen Republik unterstützte er das Streben der von der Ausbeutung befreiten Menschen durch seine aktive Tätigkeit für die Gestaltung sozialistischer Wohnensembles und durch seine vielfältigen Ideen für den Wettbewerb „Schöner unsere Städte und Gemeinden“. Mit Freude begrüßte er das Gesetz zur sozialistischen Landeskultur im Frühjahr 1970 als ein ihm „völlig aus dem Herzen“ gesprochenes Gesetz. Aus einer demokratischen Familie stammend, die den Absolutismus der Monarchie haßte, half Karl Foerster Angehörigen der KPD in der Zeit der faschistischen Finsternis, indem er ein Kollektiv fortschrittlicher Gartenbaugestalter, das sich um die Gestaltung von Volksgärten bemühte, unterstützte. Diese Gedanken waren schließlich die Grundlage für viele Anregungen in den letzten zwei Jahrzehnten. Die Gartenbauwissenschaft und darüber hinaus der ganze Gartenbau der DDR verliert in Prof. Dr. h. c. Karl Foerster einen aufrechten Bürger der Deutschen Demokratischen Republik, der stets dem gesellschaftlichen Fort-schritt aufgeschlossen war und sich bis zu seinem Tode der Bereicherung auf dem Gebiet der Züchtung und der Gartenbauwissenschaften widmete. Er lebt durch sein großes Werk fort!"'' |
− | Ein großer Teil dieser Neuschöpfungen wurde weltbekannt. Daneben schuf er rund 30 Buchtitel in einer Gesamtauflage von 771000 Exemplaren, wovon allein in den letzten zehn Jahren rund ein Drittel, nämlich 246 000 Exemplare, erschienen. In 100 weiteren Veröffentlichungen in den verschiedensten Zeitschriften, durch die Herausgabe eigener Zeitschriften, aber auch durch zahl- reiche Konsultationen einzeln und in Gruppen legte er seine Gedanken und Ideen dar. | ||
− | Seine Tätigkeit umfaßte einen breiten Bereich, vom leidenschaftlichen Gärtner und Züchter über den Schriftsteller und als Gestalter, in dem er viele Gedanken und Ideen zur weiteren Entwicklung der Garten- und Landschaftsgestaltung äußerte und sich noch an seinem 96. Geburtstag Gedanken über die weitere Gestaltung und Durchgrünung der modernen Wohnensembles mit zehngeschossigen Wohnblocks machte, Seine engsten Mitarbeiter, die große Schar der Gäste und Besucher, Wissenschaftler, Studenten, Gärtner und Gartenliebhaber verehren in Prof. Dr. Foerster eine Persönlichkeit, die durchdrungen war von den Idealen des Humanismus, der Demokratie, eine Persönlichkeit, die dem Fortschritt aufgeschlossen war und sich deshalb mit dem ersten sozialistischen Staat in Deutschland, der Deutschen Demokratischen Republik, identifizierte, indem er 1959 eine staatliche Beteiligung aufnahm. Bis zu den letzten Begegnungen erinnerte Prof. Dr. Foerster immer wieder an die große Hilfe des Retters von Sanssouci, des früheren Kommandanten und jetzigen Ehrenbürgers der Stadt Potsdam, Prof. Lutschuweit, der , auch Prof. Dr. Foerster half, bereits 1945 die Grundlagen für jene Entwicklung zu schaffen, die er sich selbst erträumt hatte, nämlich befreit von äußeren Sorgen sich voll der Züchtung‚ und dem schriftstellerischen Schaffen bei ständig enger Berührung zur Praxis und mit den Menschen zu widmen. Die Wertschätzung, die das umfangreiche Wirken Prof. Dr. Foersters von Partei und Regierung erfahren hat, fand Niederschlag in der Verleihung höchster staatlicher Auszeichnungen, des Nationalpreises, des Vaterländischen Verdienstordens in Silber, der Auszeichnung „Verdienter Züchter“, der Johannes-R.-Becher-Medaille in Gold, der Schinkelmedaille, der Ehrenpromotion an der Humboldt-Universität und der Verleihung des Titels Professor. Das Anliegen Karl Foersters fand unter den Bedingungen unserer sozialistischen Gesellschaftsordnung Vollendung. Als aufrechter Humanist, als demokratisch gesinnter Bürger der Deutschen Demokratischen Republik unterstützte er das Streben der von der Ausbeutung befreiten Menschen durch seine aktive Tätigkeit für die Gestaltung sozialistischer Wohnensembles und durch seine vielfältigen Ideen für den Wettbewerb „Schöner unsere Städte und Gemeinden“. Mit Freude begrüßte er das Gesetz zur sozialistischen Landeskultur im Frühjahr 1970 als ein ihm „völlig aus dem Herzen“ gesprochenes Gesetz. Aus einer demokratischen Familie stammend, die den Absolutismus der Monarchie haßte, half Karl Foerster Angehörigen der KPD in der Zeit der faschistischen Finsternis, indem er ein Kollektiv fortschrittlicher Gartenbaugestalter, das sich um die Gestaltung von Volksgärten bemühte, unterstützte. Diese Gedanken waren schließlich die Grundlage für viele Anregungen in den letzten zwei Jahrzehnten. Die Gartenbauwissenschaft und darüber hinaus der ganze Gartenbau der DDR verliert in Prof. Dr. h. c. Karl Foerster einen aufrechten Bürger der Deutschen Demokratischen Republik, der stets dem gesellschaftlichen Fort-schritt aufgeschlossen war und sich bis zu seinem Tode der Bereicherung auf dem Gebiet der Züchtung und der Gartenbauwissenschaften widmete. Er lebt durch sein großes Werk fort!"'' | ||
− | + | Nachrufschreiben von Professor Dr. E. Seidel, Direktor der Sektion Gartenbau aus 1970. |
Aktuelle Version vom 6. März 2019, 15:23 Uhr
"Am 27. November 1970 verschied im Alter von 96 Jahren Prof. Dr. h. c. Karl Foerster nach kurzer Krankheit. Mit Prof. Foerster verliert der Gartenbau der DDR einen seiner profilliertesten und weit über die Grenzen der DDR hinaus bekannten Wissenschaftler, Züchter, leidenschaftlichen Gärtner, Gestalter und Schriftsteller. In seinem arbeitsreichen Leben schuf er mehr als 300 Neuzüchtungen, insbesondere Staudenzüchtungen, davon allein seit Aufnahme der staatlichen Beteiligung im Jahre 1959 98 Züchtungen. Ein großer Teil dieser Neuschöpfungen wurde weltbekannt. Daneben schuf er rund 30 Buchtitel in einer Gesamtauflage von 771000 Exemplaren, wovon allein in den letzten zehn Jahren rund ein Drittel, nämlich 246 000 Exemplare, erschienen. In 100 weiteren Veröffentlichungen in den verschiedensten Zeitschriften, durch die Herausgabe eigener Zeitschriften, aber auch durch zahl- reiche Konsultationen einzeln und in Gruppen legte er seine Gedanken und Ideen dar. Seine Tätigkeit umfaßte einen breiten Bereich, vom leidenschaftlichen Gärtner und Züchter über den Schriftsteller und als Gestalter, in dem er viele Gedanken und Ideen zur weiteren Entwicklung der Garten- und Landschaftsgestaltung äußerte und sich noch an seinem 96. Geburtstag Gedanken über die weitere Gestaltung und Durchgrünung der modernen Wohnensembles mit zehngeschossigen Wohnblocks machte, Seine engsten Mitarbeiter, die große Schar der Gäste und Besucher, Wissenschaftler, Studenten, Gärtner und Gartenliebhaber verehren in Prof. Dr. Foerster eine Persönlichkeit, die durchdrungen war von den Idealen des Humanismus, der Demokratie, eine Persönlichkeit, die dem Fortschritt aufgeschlossen war und sich deshalb mit dem ersten sozialistischen Staat in Deutschland, der Deutschen Demokratischen Republik, identifizierte, indem er 1959 eine staatliche Beteiligung aufnahm. Bis zu den letzten Begegnungen erinnerte Prof. Dr. Foerster immer wieder an die große Hilfe des Retters von Sanssouci, des früheren Kommandanten und jetzigen Ehrenbürgers der Stadt Potsdam, Prof. Lutschuweit, der , auch Prof. Dr. Foerster half, bereits 1945 die Grundlagen für jene Entwicklung zu schaffen, die er sich selbst erträumt hatte, nämlich befreit von äußeren Sorgen sich voll der Züchtung‚ und dem schriftstellerischen Schaffen bei ständig enger Berührung zur Praxis und mit den Menschen zu widmen. Die Wertschätzung, die das umfangreiche Wirken Prof. Dr. Foersters von Partei und Regierung erfahren hat, fand Niederschlag in der Verleihung höchster staatlicher Auszeichnungen, des Nationalpreises, des Vaterländischen Verdienstordens in Silber, der Auszeichnung „Verdienter Züchter“, der Johannes-R.-Becher-Medaille in Gold, der Schinkelmedaille, der Ehrenpromotion an der Humboldt-Universität und der Verleihung des Titels Professor. Das Anliegen Karl Foersters fand unter den Bedingungen unserer sozialistischen Gesellschaftsordnung Vollendung. Als aufrechter Humanist, als demokratisch gesinnter Bürger der Deutschen Demokratischen Republik unterstützte er das Streben der von der Ausbeutung befreiten Menschen durch seine aktive Tätigkeit für die Gestaltung sozialistischer Wohnensembles und durch seine vielfältigen Ideen für den Wettbewerb „Schöner unsere Städte und Gemeinden“. Mit Freude begrüßte er das Gesetz zur sozialistischen Landeskultur im Frühjahr 1970 als ein ihm „völlig aus dem Herzen“ gesprochenes Gesetz. Aus einer demokratischen Familie stammend, die den Absolutismus der Monarchie haßte, half Karl Foerster Angehörigen der KPD in der Zeit der faschistischen Finsternis, indem er ein Kollektiv fortschrittlicher Gartenbaugestalter, das sich um die Gestaltung von Volksgärten bemühte, unterstützte. Diese Gedanken waren schließlich die Grundlage für viele Anregungen in den letzten zwei Jahrzehnten. Die Gartenbauwissenschaft und darüber hinaus der ganze Gartenbau der DDR verliert in Prof. Dr. h. c. Karl Foerster einen aufrechten Bürger der Deutschen Demokratischen Republik, der stets dem gesellschaftlichen Fort-schritt aufgeschlossen war und sich bis zu seinem Tode der Bereicherung auf dem Gebiet der Züchtung und der Gartenbauwissenschaften widmete. Er lebt durch sein großes Werk fort!"
Nachrufschreiben von Professor Dr. E. Seidel, Direktor der Sektion Gartenbau aus 1970.