Ernst Blödner: Unterschied zwischen den Versionen
Admin (Diskussion | Beiträge) (→Personaldaten aus dem Pfarrbuch:) |
Admin (Diskussion | Beiträge) |
||
(4 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 2: | Zeile 2: | ||
Ein Trauerlaubnisschein aus der Hochphase des "Realismus". | Ein Trauerlaubnisschein aus der Hochphase des "Realismus". | ||
− | Dies ist der Schein zur Erlaubnis der Trauung für den Tambacher Pfarrer Ernst Blödner ( | + | Dies ist der Schein zur Erlaubnis der Trauung für den Tambacher Pfarrer Ernst Blödner (+1872). Er hatte das Ober-Consistorium zu Gotha darum gebeten, die Witwe des Apothekers Motz zu ehelichen. Dies wird hier vom Ober-Consistorium zu Gotha gestattet. |
Gestempelt ist das Schreiben mit einem Blindstempel des "Herzogl. Ober- Consistoriums zu Gotha" mit dem Wappen des Herzogthums Sachsen-Coburg-Gotha. | Gestempelt ist das Schreiben mit einem Blindstempel des "Herzogl. Ober- Consistoriums zu Gotha" mit dem Wappen des Herzogthums Sachsen-Coburg-Gotha. | ||
Zeile 10: | Zeile 10: | ||
Dahier nun meine Transkription des Dokumentes: | Dahier nun meine Transkription des Dokumentes: | ||
− | "Dem Pfarrer E. Blödner in Tambach wird hiermit auf sein Nach,, | + | :"Dem Pfarrer E. Blödner in Tambach wird hiermit auf sein Nach,, |
− | suchen, sich mit Frau Clara Motz, Wittwe des daselbst verstorbenen | + | :suchen, sich mit Frau Clara Motz, Wittwe des daselbst verstorbenen |
− | Apothekers Motz, verheiraten zu dürfen, die Erlaubnis hierzu in der Vor,, | + | :Apothekers Motz, verheiraten zu dürfen, die Erlaubnis hierzu in der Vor,, |
− | aussetzung erteilt, dass sonst ein Ehehinderniss nicht obwaltet, und wird | + | :aussetzung erteilt, dass sonst ein Ehehinderniss nicht obwaltet, und wird |
− | demselben gegewärtiges Zeugniß hierüber zum Behuf des kirchlichen Auf,, | + | :demselben gegewärtiges Zeugniß hierüber zum Behuf des kirchlichen Auf,, |
− | gebots, sowie der Trauung ausgefertigt. | + | :gebots, sowie der Trauung ausgefertigt. |
− | Gotha, den 27`` November 1856. | + | :Gotha, den 27`` November 1856. |
− | Herzogl. S. Ober,,Consistorium | + | :Herzogl. S. Ober,,Consistorium |
− | J. Friedrich Freytag" | + | :J. Friedrich Freytag" |
==Ergänzung durch Rudolf W.L.Jacobs== | ==Ergänzung durch Rudolf W.L.Jacobs== | ||
[[Datei:53495622 2229338067148717 8501895175545552896 n.jpg|mini|Johann Friedrich FREYTAG, Öl-Portrait von Sohn Richard FREYTAG, z. Zt. im Fam.Archiv JACOBS in Unna/Copyright by Rudolf W.L.Jacobs]] | [[Datei:53495622 2229338067148717 8501895175545552896 n.jpg|mini|Johann Friedrich FREYTAG, Öl-Portrait von Sohn Richard FREYTAG, z. Zt. im Fam.Archiv JACOBS in Unna/Copyright by Rudolf W.L.Jacobs]] | ||
[[Datei:53643482 2229339993815191 1005778738249465856 n.jpg|mini|Ehefrau Auguste FREYTAG geb. BUDDEUS 1794-1882/Öl-Portrait von Sohn Richard FREYTAG, z. Zt. im Fam.Archiv JACOBS in Unna/Copyright by Rudolf W.L.Jacobs]] | [[Datei:53643482 2229339993815191 1005778738249465856 n.jpg|mini|Ehefrau Auguste FREYTAG geb. BUDDEUS 1794-1882/Öl-Portrait von Sohn Richard FREYTAG, z. Zt. im Fam.Archiv JACOBS in Unna/Copyright by Rudolf W.L.Jacobs]] | ||
− | + | (s. Pfr.Buch Gotha S. 160 und DGB Bd. 214, S. 337) In erster Ehe war Blödner mit einer Cousine meines Ur-urgroßvaters verheiratet: "Malchen" TÖPFER, To. des Gothaer Pfr. Chrn. Fr. Wi. T. u. der Amalie Sophie Wilhelmine JACOBS. Der Unterzeichner Oberconsistorialpräsident Johann Friedrich FREYTAG ist der Vater des Malers Richard Freytag und Schülers von Hofmaler Emil JACOBS, der die Portraits seiner Eltern schuf, die ich vor kurzem für Gotha auf einer Auktion erwerben konnte, welche jetzt hier in Unna auf ihre Heimkehr nach Gotha warten. | |
Die Trauung des Pastors BLÖDNER fand in Tambach am 5.5.1857 statt mit Anna Clara Auguste geb. GROS verw. MOTZ; aus dieser Ehe stammt ein Sohn Ernst Friedrich BLÖDNER, * Tambach 21.3.1858, über den nichts weiter bekannt ist. Die 1. Ehe Blödners war kinderlos. | Die Trauung des Pastors BLÖDNER fand in Tambach am 5.5.1857 statt mit Anna Clara Auguste geb. GROS verw. MOTZ; aus dieser Ehe stammt ein Sohn Ernst Friedrich BLÖDNER, * Tambach 21.3.1858, über den nichts weiter bekannt ist. Die 1. Ehe Blödners war kinderlos. | ||
Zeile 35: | Zeile 35: | ||
Rothstein war Bankrevisor bei der Lebensversicherungsbank und machte sehr hübsche Gelegenheitsgedichte.“ | Rothstein war Bankrevisor bei der Lebensversicherungsbank und machte sehr hübsche Gelegenheitsgedichte.“ | ||
− | ==Personaldaten aus dem Pfarrbuch:== | + | ====Personaldaten aus dem Pfarrbuch:==== |
− | Johann Ernst Blödner, * Gotha 23.9.1797, + Tambach 6.1.1872, Sohn des Seifensiedermeisters Georg Christian B u. der Martha Maria OPITZ; Abi Gotha Gymnasium Ernestinum Michaelis | + | Johann Ernst Blödner, * Gotha 23.9.1797, + Tambach 6.1.1872, Sohn des Seifensiedermeisters Georg Christian B u. der Martha Maria OPITZ; Abi Gotha Gymnasium Ernestinum Michaelis 1817, Uni 1817 Jena, 1820 Kand., 1827 2. Ex., Hauslehrer Tennstedt, ord. Gotha St. Aug. 1. So.n. Epiphanias 1828, inscr. 14.1.1828 Pf. Dietharz u. zugleich Diak. Tambach, inscr. 11.12.1843 Pf. Tambach; oo I. Gotha 14.7.1829 Amalie Friederike Ernestine TÖPFER gen. Malchen, * Gotha St. Aug. 21.6.1798, + Tambach, 5.4.1856, To. v. Christian Friedrich Wilhelm T., Pfr. Gotha, u. Amalie Sophie Wilhelmine JACOBS, kinderlos; oo II. Tambach 5.5.1857 Anna Clara Auguste GROS, Witwe des Apothekers Motz zu Tambach; aus dieser ein Sohn bekannt. |
==Urheberrechtshinweis== | ==Urheberrechtshinweis== | ||
{{Copyright}} | {{Copyright}} |
Aktuelle Version vom 7. Juni 2022, 19:20 Uhr
Ein Trauerlaubnisschein aus der Hochphase des "Realismus".
Dies ist der Schein zur Erlaubnis der Trauung für den Tambacher Pfarrer Ernst Blödner (+1872). Er hatte das Ober-Consistorium zu Gotha darum gebeten, die Witwe des Apothekers Motz zu ehelichen. Dies wird hier vom Ober-Consistorium zu Gotha gestattet.
Gestempelt ist das Schreiben mit einem Blindstempel des "Herzogl. Ober- Consistoriums zu Gotha" mit dem Wappen des Herzogthums Sachsen-Coburg-Gotha.
Unterzeichnet ist es von Ober-Consistorial-Rath Johann Friedrich Freytag (1781-1860). Er war einer der sieben Weisen zu Gotha.
Dahier nun meine Transkription des Dokumentes:
- "Dem Pfarrer E. Blödner in Tambach wird hiermit auf sein Nach,,
- suchen, sich mit Frau Clara Motz, Wittwe des daselbst verstorbenen
- Apothekers Motz, verheiraten zu dürfen, die Erlaubnis hierzu in der Vor,,
- aussetzung erteilt, dass sonst ein Ehehinderniss nicht obwaltet, und wird
- demselben gegewärtiges Zeugniß hierüber zum Behuf des kirchlichen Auf,,
- gebots, sowie der Trauung ausgefertigt.
- Gotha, den 27`` November 1856.
- Herzogl. S. Ober,,Consistorium
- J. Friedrich Freytag"
Ergänzung durch Rudolf W.L.Jacobs
(s. Pfr.Buch Gotha S. 160 und DGB Bd. 214, S. 337) In erster Ehe war Blödner mit einer Cousine meines Ur-urgroßvaters verheiratet: "Malchen" TÖPFER, To. des Gothaer Pfr. Chrn. Fr. Wi. T. u. der Amalie Sophie Wilhelmine JACOBS. Der Unterzeichner Oberconsistorialpräsident Johann Friedrich FREYTAG ist der Vater des Malers Richard Freytag und Schülers von Hofmaler Emil JACOBS, der die Portraits seiner Eltern schuf, die ich vor kurzem für Gotha auf einer Auktion erwerben konnte, welche jetzt hier in Unna auf ihre Heimkehr nach Gotha warten.
Die Trauung des Pastors BLÖDNER fand in Tambach am 5.5.1857 statt mit Anna Clara Auguste geb. GROS verw. MOTZ; aus dieser Ehe stammt ein Sohn Ernst Friedrich BLÖDNER, * Tambach 21.3.1858, über den nichts weiter bekannt ist. Die 1. Ehe Blödners war kinderlos.
Eine Anekdote zur Präsidentin FREYTAG: "Aus den Erinnerungen von Carl Jacobs, Geh. Justizrat u. Erster Staatsanwalt, 1836-1908: Seite 111 (nicht publiziert, Original aus dem Fam.Archiv JACOBS jetzt in FB Gotha): „Bald nach seinem Tode [Vater Hofmaler Emil Jacobs, + 1866] machte Fritz das 3te juristische Examen und wurde in Compagnie mit Julius Hopf Rechtsanwalt. Im Sommer 1866 wurde die Doppelhochzeit im Hotel zum Deutschen Hof gefeiert, wo es sehr ausgelassen zuging. Rothstein, der intimste Freund des verstorbenen Onkels Emil saß neben der Präsidentin FREYTAG, einer sehr gescheidten und humoristischen Frau und brachte einen Toast in Knittelversen auf sie aus, der mit den Worten schloß: „So hüpft sie mit vergnügtem Sinn im Jambus durch das Leben hin!“ Sie hatte sich in ihrem Alter den Fuß vertreten und hinkte etwas. Ich höre die Freytag noch schreien: „Hören Sie auf, Rothstein, ich kann nicht mehr! ich gehe kaput!“ Rothstein war Bankrevisor bei der Lebensversicherungsbank und machte sehr hübsche Gelegenheitsgedichte.“
Personaldaten aus dem Pfarrbuch:
Johann Ernst Blödner, * Gotha 23.9.1797, + Tambach 6.1.1872, Sohn des Seifensiedermeisters Georg Christian B u. der Martha Maria OPITZ; Abi Gotha Gymnasium Ernestinum Michaelis 1817, Uni 1817 Jena, 1820 Kand., 1827 2. Ex., Hauslehrer Tennstedt, ord. Gotha St. Aug. 1. So.n. Epiphanias 1828, inscr. 14.1.1828 Pf. Dietharz u. zugleich Diak. Tambach, inscr. 11.12.1843 Pf. Tambach; oo I. Gotha 14.7.1829 Amalie Friederike Ernestine TÖPFER gen. Malchen, * Gotha St. Aug. 21.6.1798, + Tambach, 5.4.1856, To. v. Christian Friedrich Wilhelm T., Pfr. Gotha, u. Amalie Sophie Wilhelmine JACOBS, kinderlos; oo II. Tambach 5.5.1857 Anna Clara Auguste GROS, Witwe des Apothekers Motz zu Tambach; aus dieser ein Sohn bekannt.
Urheberrechtshinweis
Diese Datei ist urheberrechtlich geschützt und darf unter keinen Umständen verwendet werden.
Alle Texte und Bilder dieser Homepage unterliegen dem Urheberrecht und dem Gesetz zum Schutz geistigen Eigentums und dürfen ohne schriftliche Genehmigung des Autors weder kopiert, verändert oder auf anderen Webseiten verwendet werden.
Falls Zitate aus Texten dieser Seite verwendet werden, ist folgende Quelle anzugeben: "Jens Geutebrück, Gotha-Wiki.org und der Titel des jeweiligen Beitrages".