Hohe Straße 23: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Frieda Fuchs bei der Eröffnung ihrer Weiß- und Wollwarenhandlung in der Hohen Straße 23 zu Gotha im Herbst 1912. | + | |
+ | Zum Hause des Theodor Hildebrandt - Hohe Straße 23 | ||
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+ | Die erste Verzeichnung eines festen Baues auf diesem Grundstück findet sich auf einem Stadtplan des Jahres 1863. Es war ein flacher bewohnbarer Bau in Form eines Bungalows. Wohnhaft dort - und im Besitze des Grundstücks - war dann ab 1875 der Privatier Ernst Seyfferth. Das Haus trug noch bis zum Jahre 1884 die Nr. 27. | ||
+ | Im Jahre 1885 wurde das große Gartengrundstück geteilt und das Grundstück bekam im selben Jahre die Nr. 23. | ||
+ | Auf der Nr. 25 nun ließ sich Ernst Seyfferth durch den Tüncher Ernst Köhler selbst ein Haus bauen und auf der Grundstückhälfte Nr. 23, ließ sich Theodor Hildebandt auch durch den selben Baumeister Köhler sein Haus bauen, die Nr. 23. | ||
+ | Anfangs ein ganz normales Wohnhaus, erfuhr das Gebäude im Laufe der nächsten Jahrzehnte mehrere Umbauten. | ||
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+ | Als Theodor Hildebrandt im Jahre 1899 stirbt, geht das Haus an seine Witwe Dorothea Hildebrandt, welche eine geborene Weber war. | ||
+ | Im Jahre 1909 überschreibt sie das Haus zu gleichen Teilen an ihre drei Töchter, Hermine Hildebrandt, Luise Hildebrandt verh. Plättner, Frieda Hildebrandt verh. Fuchs. Sie bleibt aber im Hause wohnen. | ||
+ | 1910 sind folgende Einwohner dort verzeichnet:Hermine Hildebrand, Luise Plättner, Frieda Fuchs, Wilhelm Fuchs, Dorothea Hildebrand, der Bankbeamte Emil Bornschein, der Pfarrer a.D. Ottmarb Ortleb und die Witwe Paulin Schützmeister. | ||
+ | Die Töchter einigen sich untereinander und Ende 1911 schon geht es in den alleinigen Besitz von Frieda`s Mann, den Richt und Montagemeister Wilhelm Fuchs über. | ||
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+ | 1911 bekam das Haus an der östlichen Vorderfront ein Ladengeschäft eingebaut.1912 dann übernahm Frieda Fuchs das Geschäft von ihrer Schwester Hermine, welche es seit 1911 führte. So wurde es zur Weiß- und Wollwarenhandlung der Frieda Fuchs. 1928 wurde durch den Architekten Bruno Tamme an der vorderen Ecke ein größeres Ladengeschäft für Lebensmittel eingebaut. Auch diesen Laden hatte | ||
+ | Frieda Fuchs inne. | ||
+ | [[Datei:62783937 1265554483627128 200575239011172352 o.jpg|mini|Das Haus Hohe Straße 23 im Jahre 1941.]] | ||
+ | Noch 1949 steht das Haus im Besitze Wilhelm Fuchs, Montagemeister a. D. | ||
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+ | Seit den 1950er Jahren lebt Wilhelm Fuchs`sens Enkelin Elisabeth Dorothea Schuchardt und ihr Mann Harry Schuchardt im Hause. | ||
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+ | Bis ein Jahr vor dem Unglück am 06.Januar 1982 bleibt das Haus im Besitz der Familie. | ||
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+ | Erst kurz vorher wird es verkauft, aber die Familie bleibt größtenteils im Hause wohnen. Nur in der ersten Etage zieht der neue Besitzer ein. Dieser neue Besitzer des Hauses schloss unprofessionell eine Propangasflasche im Badezimmer falsch an. | ||
+ | Dadurch kam es zu einer immensen Detonation, bei welcher dessen Frau in der Badewanne verstarb. | ||
+ | Die gesamte Ostfassade des Hauses wurde komplett weggesprengt. Danach wurde das Haus abgerissen und innerhalb kurzer Zeit entstand ein heute noch unansehlicher Neubau. | ||
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+ | So stand das Haus welches vom Urgroßvater Theodor Hildebrandt, für seine dort noch 1982 lebenden Erben erbaut wurde, nicht mal 100 Jahre. | ||
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Aktuelle Version vom 6. September 2022, 11:45 Uhr
Zum Hause des Theodor Hildebrandt - Hohe Straße 23
Die erste Verzeichnung eines festen Baues auf diesem Grundstück findet sich auf einem Stadtplan des Jahres 1863. Es war ein flacher bewohnbarer Bau in Form eines Bungalows. Wohnhaft dort - und im Besitze des Grundstücks - war dann ab 1875 der Privatier Ernst Seyfferth. Das Haus trug noch bis zum Jahre 1884 die Nr. 27. Im Jahre 1885 wurde das große Gartengrundstück geteilt und das Grundstück bekam im selben Jahre die Nr. 23. Auf der Nr. 25 nun ließ sich Ernst Seyfferth durch den Tüncher Ernst Köhler selbst ein Haus bauen und auf der Grundstückhälfte Nr. 23, ließ sich Theodor Hildebandt auch durch den selben Baumeister Köhler sein Haus bauen, die Nr. 23. Anfangs ein ganz normales Wohnhaus, erfuhr das Gebäude im Laufe der nächsten Jahrzehnte mehrere Umbauten.
Als Theodor Hildebrandt im Jahre 1899 stirbt, geht das Haus an seine Witwe Dorothea Hildebrandt, welche eine geborene Weber war. Im Jahre 1909 überschreibt sie das Haus zu gleichen Teilen an ihre drei Töchter, Hermine Hildebrandt, Luise Hildebrandt verh. Plättner, Frieda Hildebrandt verh. Fuchs. Sie bleibt aber im Hause wohnen. 1910 sind folgende Einwohner dort verzeichnet:Hermine Hildebrand, Luise Plättner, Frieda Fuchs, Wilhelm Fuchs, Dorothea Hildebrand, der Bankbeamte Emil Bornschein, der Pfarrer a.D. Ottmarb Ortleb und die Witwe Paulin Schützmeister. Die Töchter einigen sich untereinander und Ende 1911 schon geht es in den alleinigen Besitz von Frieda`s Mann, den Richt und Montagemeister Wilhelm Fuchs über.
1911 bekam das Haus an der östlichen Vorderfront ein Ladengeschäft eingebaut.1912 dann übernahm Frieda Fuchs das Geschäft von ihrer Schwester Hermine, welche es seit 1911 führte. So wurde es zur Weiß- und Wollwarenhandlung der Frieda Fuchs. 1928 wurde durch den Architekten Bruno Tamme an der vorderen Ecke ein größeres Ladengeschäft für Lebensmittel eingebaut. Auch diesen Laden hatte Frieda Fuchs inne.
Noch 1949 steht das Haus im Besitze Wilhelm Fuchs, Montagemeister a. D.
Seit den 1950er Jahren lebt Wilhelm Fuchs`sens Enkelin Elisabeth Dorothea Schuchardt und ihr Mann Harry Schuchardt im Hause.
Bis ein Jahr vor dem Unglück am 06.Januar 1982 bleibt das Haus im Besitz der Familie.
Erst kurz vorher wird es verkauft, aber die Familie bleibt größtenteils im Hause wohnen. Nur in der ersten Etage zieht der neue Besitzer ein. Dieser neue Besitzer des Hauses schloss unprofessionell eine Propangasflasche im Badezimmer falsch an. Dadurch kam es zu einer immensen Detonation, bei welcher dessen Frau in der Badewanne verstarb. Die gesamte Ostfassade des Hauses wurde komplett weggesprengt. Danach wurde das Haus abgerissen und innerhalb kurzer Zeit entstand ein heute noch unansehlicher Neubau.
So stand das Haus welches vom Urgroßvater Theodor Hildebrandt, für seine dort noch 1982 lebenden Erben erbaut wurde, nicht mal 100 Jahre.
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