Johann Albrecht Blumenau: Unterschied zwischen den Versionen

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VON DER ENTHAUPTUNG DES BOTHENMEISTERS BLUMENAU ZU GOTHA ANNO 1724.
 
VON DER ENTHAUPTUNG DES BOTHENMEISTERS BLUMENAU ZU GOTHA ANNO 1724.
  
Johann Albrecht Blumenau stammt aus einer guten Familie in Jena. Er heiratete 1687 nach Gotha ein und übernimmt von seinen Schwiegereltern das alte Haus Salzengasse 242. 1688 wurde ihm sein erster Sohn Johann geboren. 1708 wird er zum Fürstl. Bothenmeister ernannt.
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Johann Albrecht Blumenau ward geboren im Jahre 1660 und stammte aus einer guten Familie in Königsberg. Er heiratete 1687 nach Gotha ein und übernimmt von seinen Schwiegereltern das alte Haus Salzengasse 242. 1688 wurde ihm sein erster Sohn Johann geboren. 1708 wird er zum Fürstl. Bothenmeister ernannt.
 
Dadurch bekam er Zugang in die Räume der militärischen Kassenbestände.
 
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Bereits ab spätestens 1712 hatte er sich einen Dietrich für die Kasse gemacht und entnahm regelmäßig unterschiedliche, anfangs kleinere Beträge.
 
Bereits ab spätestens 1712 hatte er sich einen Dietrich für die Kasse gemacht und entnahm regelmäßig unterschiedliche, anfangs kleinere Beträge.
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Das Haus bekam später die Adresse Salzengasse 13 und wurde durch die Verbreiterung der Klostergasse im Januar 1912 fortgerissen.
 
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Aktuelle Version vom 24. Juni 2019, 16:51 Uhr

VON DER ENTHAUPTUNG DES BOTHENMEISTERS BLUMENAU ZU GOTHA ANNO 1724.

Johann Albrecht Blumenau ward geboren im Jahre 1660 und stammte aus einer guten Familie in Königsberg. Er heiratete 1687 nach Gotha ein und übernimmt von seinen Schwiegereltern das alte Haus Salzengasse 242. 1688 wurde ihm sein erster Sohn Johann geboren. 1708 wird er zum Fürstl. Bothenmeister ernannt. Dadurch bekam er Zugang in die Räume der militärischen Kassenbestände. Bereits ab spätestens 1712 hatte er sich einen Dietrich für die Kasse gemacht und entnahm regelmäßig unterschiedliche, anfangs kleinere Beträge. Durch die Eheschliesung wurden ihm mehrere Kinder geboren. Zudem unterhielt er ab spätestens 1720 eine Liebschaft zu der verheirateten Frau Registrator Mußmacher, welcher er teure Geschenke machte. Auf die Frage nach seinem Wohlstand entgegenete er, das sich dieser aus erfolgreichen Schatzgraben ergab.

Er ließ im Jahre 1723 das alte Haus fast gänzlich abreissen und neu aufbauen. Dazu entnahm er nun größere Beträge aus der Kriegskasse. Dies fiel allerdings auf. Es fehlten nun bereits mehr als 18000 Thaler. Als nun Johann Albrecht Blumenau sein Haus mit einer pompösen Feier einweihen wollte, versuchte er nochmals eine Summe zu entwenden. Man erwischte ihn und nahm ihn in Haft.

Nach einer Vernehmung wurde ihm vom Rathe der Strang zuerkannt. Durch einen Fussfall seines Sohnes vor Herzog Friedrich II., wurde aus Gnade das schändliche Erhängen aufgehoben und durch die Exekution mit dem Schwerte ersetzt. Als Tag der Hinrichtung wurde der 26. September 1724 festgesetzt.

Seine Frau und die Kinder blieben bis 24 Uhr das vorherigen Tages bei ihm im Quartier des Landknechtes, welcher ihn bewachte. Es muss ein bewegender Abschied gewesen sein.

Am nächsten Morgen dann wurde er vom Landknechte voerst in den Stadtkeller geführet. Als es nun zur Hinrichtung kommen, reagieret er stutzig als er statt dem Erfurther Thor, dem Brühler Thor hinausgeführet wird. Dazu muss gesagt werden, das Enthauptungen durch das Schwert am alten Entenfang an der Schlichte stattfanden. Er befürchtete nun doch gemein auf dem Galgenberg vor dem Brühler Thor erhängt zu werden. Man hatte aber aben auf dem Galgenberg den Hinrichtungsblock aufgebaut um ihn noch mehr in die Angst zu treiben. So brachte man Johann Blumenau dem Brühler Stadtthor hinaus, der Straße hinan welche nach Eisenach führet, am oberen Rande des alten Gottesackers vorbei welcher nun für ihn für alle Zeiten als ehrenvolle Begräbnisstätte verloren war. So ging es der Straße nach Sonneborn hinauf auf den Galgenberg. Kurz vorm Galgen sah er den neu aufgebauten Richtblock stehen.

Er trug einen schwarzen Rock, eine weisse lederne Hosen und eine spanische Perücke. In der Hand trug er eine Zitrone. Ein letztes Geschenk seines Sohnes. Am Richtblocke angelangt wurde ihm dies alles vom Landknechte abgenommen. Dies alles erduldete er, nur beym Hinwegnehmen der Zitrone fing er bitterlich an zu weinen. Sehr andächtig und weinend setzte er sich auf den Stuhl hernieder. Es wurde das Hemd geöffnet und oben beschnitten. Durch seine enorme Körperfülle - er war sehr dick - war zwischen Kopf und Körper kein Hals zu sehen. Der Scharfrichter bat vorher um Pardon falls der erste Hieb nicht recht passen sollte, da kein Hals zu sehen. Der schlag gelang, so das nur unter dem Kinn ein Stück Haut noch den Kopf mit dem Körper verband. Es kam aber flugs einer und riss den Kopf hinweg.

Es wird von viel Tausend Zuschauern berichtet, welche von nah und fern kamen, dem grausamen Schauspiele beizuwohnen. Teils weinte das Publikum und teils aber auch wurde die Justitz hoch gelobet.

Der Körper wurde nun an Händen und Füssen unter den Galgen gelegt, aller dings nicht gemein begraben sondern in einem grob gezimmerten Sarg dort bestattet. Der Kopf allerdings verschwand. Es ging das Gericht, das dieser in der alten Hofapotheken aufbewahret wurde.

Der Frau und den Kindern, wurde das Haus in der Salzengasse aus Gnade gelassen. Allerdings verkaufte sie es bald und ging aus Gotha fort.

Das Haus bekam später die Adresse Salzengasse 13 und wurde durch die Verbreiterung der Klostergasse im Januar 1912 fortgerissen.

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