Geutebrück-Denkmal
Das Geutebrück-Denkmal in Gotha (Thüringen) ist ein Gedenkstein im Schlosspark aus dem Jahre 1817.
Geschichte
Am Weg, der südlich der Gaststätte "Parkpavillon" durch den Park führt, ließ Herzog Friedrich IV. von Sachsen-Gotha-Altenburg im Jahre 1817 ein Denkmal zur Erinnerung an den Herzoglichen Rat und Archivsekretär August Geutebrück (1758-1817) errichten. Aus dem Leben Geutebrücks ist nur wenig bekannt. 1803 stiftete er 200 Taler für das Frankenberg'sche Krankenhaus in Gotha. In den Jahren 1804 bis 1810 war er zusätzlich als Finanzverwalter für Friedrich IV. tätig, solange dieser in Rom weilte. Der Herzog vermerkte dazu, dass Geutebrück die Geschäfte "mit musterhafter Ordnung und Treue" führte. Bis zu seinem Tode gehörte Geutebrück der Freimaurerloge "Ernst zum Kompass" an. Er fand seine letzte Ruhestätte auf dem 1904 aufgelassenen Gothaer Alten Gottesacker (auch Friedhof I genannt); sein Grabstein ist nicht erhalten.
Das Denkmal für August Geutebrück besteht aus einem Sandsteinblock in Form eines liegenden vierseitigen Prismas, auf dem einst eine Sphinx ruhte. Der Steinquader trägt auf den Längsseiten zwei heute stark verwitterte und durch Splittertreffer fast unleserliche Inschriften: Dem Andenken eines wackeren Biedermanns, des am 29. April 1817 verstorbenen Herzögl. Sächs. Rates August Geutebrück, gewidmet von seinem dankbaren Freunde F. (F = Friedrich IV.) sowie: Jenseits wird sich das dunkle Rätsel des Lebens lösen, unter der sich ein Schmetterling als Zeichen der Auferstehung und der Metamorphose befand. Die Schmalseiten ziert zum einen eine umgekehrte Fackel, zum anderen ein Lorbeerkranz mit Palmenzweig.
Schöpfer der zierlichen, sehr fein gebildeten Sphinx aus Seeberger Sandstein war der Gothaer Hofbildhauer Friedrich Wilhelm Eugen Döll. Indes wurde die Sphinx nicht speziell für den Sockel des Geutebrück-Denkmals gefertigt. Sie war bereits Jahre zuvor von Döll angefertigt worden und fand sich nach dessen Tod 1816 im Nachlass seiner Steinmetzwerkstatt. Der Sockel des Geutebrück-Denkmals wurde daher passend zu der schon existierenden Plastik hergestellt.
Bereits anfangs des 20. Jahrhunderts beklagte man "die fast verwitterte Inschrift" des Denkmals und die "Schändung von roher Hand". Ein Bombentreffer 1945, nicht weit entfernt vom Denkmal, riss der Sphinx den Kopf ab und beschädigte den Sockel, an dem seither u.a. größere Teile der unteren Eckkanten fehlen und unzählige Splittereinschläge sichtbar sind. Aus den 1950er-Jahren stammen Zeitzeugenberichte über eine stark ramponierte Sphinx. Diese wurde während eines Unwetters durch einen umstürzenden Baum schließlich so sehr beschädigt, dass sie im Frühjahr 1963 entfernt und auf dem Schuttplatz hinter dem "Parkpavillon" entsorgt wurde.
Literatur
Gedenkbücher (Band II.), Gotha 1909