La Vertu sous la Garde de la Fidélité
Galanter französischer Kupferstich aus meinem Archiv, datiert auf 1772, welcher entstand durch den Stecher Pierre Adrien Le Beau (1744-1817), nach einem Bild von Charles Eisen (1720-1778).
Zuerst etwas zum Inhalt des Bildes selbst:
Gezeigt wird ein dargestellter Wohnraum für Mutter und Tochter. Die Mutter selbst befindlich auf einer teils verhangenen Stiege, einen schweren Schlafrock und eine dazugehörige Haube tragend. Im Oberfgemache befindet sich wohl das Schlafgemach. Durch Gekicher und Reden aufgeweckt, steht die lauschend und lüstern beobachtend auf der Stiege. Darunter die Tochter und ein zu Besuch scheinender Jüngling, welcher seinen Hut auf der Stuhllehne zu liegen hat. Er hat Speisen gebracht mit dem Korbe welcher ganz links auf der Bank zu sehen ist. Mit einem Stück versucht er den Hund , welcher die Tochter beschützt und ihre Unschuld verteidigt, hinfort zu locken. Ob dies gelingen wird, stellt der Stich nicht dar. Die Absicht des Jünglings ist jedoch eindeutig dargestellt und wird verstärkt in Vorderghrund gebracht, durch den an bestimmter Stelle schützenden Hund. Das die Tochter nicht abgeneigt, zeigt schon ihre rechte Hand auf seiner linken Schulter, welche eher heranziehend als fortstoßend dargestellt ist. Auch befindet sich in der unteren rechten Ecke ein Genosse der Mutter. Ein wartender, lüsterner Kater, hinter welchem noch ein Reisigballen liegt. Es wird also nicht kalt werden. Rechter Hand zeigt sich ein stark loderndes Feuer in einem Kamin, welches durch seine Stärke eine herbstlich, winterliche Zeit darstellt. Am Bogen des Kamins brennt zudem noch eine kleine Öllampe.
Am hinteren Bogen, schlecht zu erkennen, aber da, ein Holzschuh hängend mit Nadeln und Strickzeug. Darüber auf einem Brettregal befindlich zwei große Stoffballen, am Brette selbst amn einem Nagel befestigt, ein Krug. Hinter dem Mädchen noch ein aufrecht stehender riesiger Ballen, mit daraufliegenden Stroh. Über dem Kopfe der Mutter hängt ein Vogelkäfig und daneben ein Schinken. Deutliche Symbole der fleischlich unschuldigen Wollust.
Über dem Kamin befindlich in der Höhe noch zwei auf Hacken liegende Stocke, von welchem einer im vorderen Theile eine spitze Schneide trägt. Im allgemeinen befindlich in dem Raume, enorm viele tofffetzen, Decken und Ballen. Man befindet sich in dem Hause eines Webers.
Wohl scheint die Mutter nicht gegen das Ereignis einwenden zu wollen, wenn der Hund nur nicht wäre. Aber die mitgebrachte Korb wird ihn mit Sicherheit am gleichen Abend zum besten Freunde des Jünglings bestechen. Die ganze Szenerie deutet postives an.
Nun zum Stiche selbst, zur Titelei und dem dargestellten Wappen.
Der Stich ist umrahmt mit drei Zierbändern. Zwei schmalere von unterschiedlicher Darstellung und ein dritter breiteter in gleicher Darstellung des Ersteren. Im unteren Teile mittig befindlich das Wappen des Pränumeranten. Es stellt auf einem Wandsockekl stehend, zwei Löwen dar, welche beiseitig das Wappen in Form eines Schildes halten. Über dem Wappen zu schauen die Königskrone, was von Bedeutung erkläret, er sei mit dem französischen Königshause in Verwandtschaft. Im Wappen mit angebracht an unterer Stelle sein Ritterorden.
Weiter im unteren Teile in der oberen Zeile der Titel des Bildes welcher sich so transkribieren lässt: "La Vertu sous la Garde de la Fidelite". Übersetzung der Titelei: "Die Tugend unter der Obhut der Treue".
Darunter eine Widmung in folgender Transkription: "Dédié et présente an Monsieuv de Damery, Chevalier de l`Ordre Militaire de St. Louis" Dies wieder kann folgendermasen transkribiert werden: "Engagiert und präsentiert von Monsieuv de Damery, Ritter des St. Lowa-Militärordens" (Der Ordre royal et militaire de Saint-Louis wurde am 5. April 1693 durch König Ludwig XIV. von Frankreich gestiftet und für militärische Verdienste verliehen.)
Chevalier Jean Louis Antoine le Vaillant de Damery (1723 - 1803), war ein französischer Offizier und Sammler von Drucken, Zeichnungen und Gemälden. Er trat 1735 in die Gardes Françaises ein, wurde 1759 Leutnant und trat 1761 zurück. Durch finanzielle Engpässe wurde ein Teil seiner Gemälde im Jahr 1764, Drucke im Jahr 1774, Muscheln und Mineralien im Jahr 1779 und schließlich sein Nachlass im Jahr 1781 verkauft.. Ab dem Jahre 1785 lebte er in Bescheidenheit. Die restlichen Werke aus seinen Sammlungen wurden 1803 in Paris verkauft.
Darunter der fortführende Satz in Transkription: "Par son tres humble et tres Obeissant Serviteur Le Beau." In Übersetzung nennt dies den Stecher des Werkes:"Von seinem sehr bescheidenen und sehr obeissanten Diener Le Beau"
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