Von Greta und Paul

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Ein Artikel von Jens Geutebrück

Das linke Photo zeigt Greta und Paul in dem Stück "Jacqueline", noch vor ihrer Heirat. Das rechte Bild zeigt Beider Eheurkunde.

Als Greta Schröder dem großen Paul Wegener am 16. März 1927 ihr Ja-Wort gab, ging diesem Ereignis eine sehr schwere Geschichte voraus. Greta ehelichte im Oktober 1913 in Budapest den Tänzer und Schauspieler Ernst Mechlovits, der sich Ernst Matray nannte. Als sie sich in den frühen zwanziger Jahren von ihm scheiden lies, ging dieser Sache bereits ein gegenseitiger Ehebetrug voraus. Ernst Matray hatte eine Liaison mit seiner Tanzpartnerin Katta Sterna und Greta war Paul schon seit den späten 1910er Jahren nicht abgeneigt. Dieser aber war seit 13. März 1917 mit der böhmischen Schauspielerin Lyda Salmonova verheiratet, von welcher er sich am 09. März 1925 scheiden lies. Dieser Scheidung gingen bereits Pressemitteilungen in 1924 voraus. Darin erwähnt, die später geplante Ehe mit Greta Schröder-Matray. Greta war unentschlossen und wusste die Hochzeit ständig wieder zu verschieben. Am 08. März 1927 dann aber, ehelichte Ernst Matray die Schwester seiner Tanzpartnerin Katta, Maria Charlotte.

Darauf hin gab Greta Ernst entgültig auf und ehelichte eine Woche später Paul Wegener.

Sie tritt in den folgenden Jahren nur noch mit Paul auf der Bühne auf und dreht keine Filme mehr. So ist sie mit Paul in den Stücken „Der Gedanke“, „Der Vater“, „Die Raschoffs“ und „Maria Magdalena“ auf den Bühnen Deutschlands und Österreichs zu sehen. Ebenso erfolgt Sommer 1929 eine Tournee nach Süd-Amerika mit "Othello".

Am 07. Oktober 1932 dann ist die Ehe am Ende und die Scheidung findet auf dem Landgericht Berlin III statt. Entgegen der nachehelichen Beziehung zu Matray, welche man keineswegs als freundschaftlich bezeichnen kann, wird die Nachehe zwischen ihr und Paul ein liebesvolles, eng-freundschaftliches Verhältnis. Paul selbst gestattet, das sie unter dem Namen Greta Wegener im Jahre 1937 in England zwei Filme dreht. Er verschafft ihr auch die Rolle der Gräfin von Voß in Veit Harlan`s „Kolberg“, nachdem er bereits am 23. Mai 1936 seine letzte Ehe mit der Schauspielerin Elisabeth Christiane Hildebrandt, geb. Rohwer eingegangen war, welche zuvor seit 1922 mit dem Schauspieler Paul Rudolf Hildebrandt verehelicht und sich 1934 von diesem scheiden ließ.

Nach Ende des II. Weltkrieges, daß Paul Wegener in seinem Haus in Berlin-Wilmersdorf erlebt, tritt der sowjetische Oberkommandierende General Bersarin an den Schauspieler heran. Er kennt Paul noch aus dem großen „Golem“ Film, den er schon als junger Mann liebte. Er läßt vor Paul`s Haus ein Schild zum Schutz aufstellen mit folgender Aufschrift:

"HIER WOHNT PAUL WEGENER, DER GROSSE KÜNSTLER! GELIEBT UND VEREHRT AUF DER GANZEN WELT."

Greta ging nach dem Kriege nach Wien und trat dort noch über 10 Jahre in hochgelobten Stücken auf. Auch einige Spielfilme konnte sie noch realisieren.

Paul Wegener starb am 13. September 1948 um 2.15 Uhr, nachdem er Tags zuvor einen Schlaganfall erlitten hatte und an dessen folgen (Kreislaufversagen) starb. Er wurde am nächsten Tage vom Bestatter Karl Dutzmann aus Berlin-Lichterfelde abgeholt und auf dem Friedhof Heerstraße einige Tage später zur ewigen Ruhe gebettet.

Greta lebte noch bis zu ihrem Tode im Jahre 1980 in Berlin-Steglitz.

Ernst Matray ging nach Hollywood.


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