Bertha Seyfarth
WARUM DIE GOTHAER NÄHERIN BERTHA SEYFARTH IM JAHRE 1873 AUS DEM ADRESSBUCH VERSCHWAND.
Im normalen Falle geht man vom Tode dieser Person aus oder von Umzug. Dieses habe ich mir allerdings bei meinen Forschungen sehr schnell abgewöhnt.
Denn sehr oft ist es damals geschehen, wie im Falle der armen Bertha Seyfarth.
Am 21. September 1872 wird der Schuhmacher Carl Seyfarth, welcher in der Kleinen Fahnenstraße 2 wohnhaft war, zum Zustandsvormund seiner Tante Bertha Seyfarth, welche bis dahin in der Kleinen Sundhäusergasse 7 wohnhaft war, verpflichtet, da sich diese in geisteskranken Zustande befand. Bertha Seyfarth stirbt allerdings erst in den 1880er Jahren. Aber sie verschwindet durch die Vormundschaft aus den Gothaer Adressbüchern.
Ihr Neffe Carl ist nämlich ein "Guter" und zieht, da sein Zimmer zu klein, mit der Tante in eine größere, ganz neue Wohnung in der Pfullendorferstraße um.
Es steht nun eines fest. Es verschwanden nicht nur die Toten und die Hinfortgezogenen, sondern auch die Entmündigten aus den Adressbüchern.
Das Bild zeigt in Markierung das Haus Kleine Sundhäusergasse 7, in welchem Bertha Seyfarth bis 1872 adressiert war, bis sie ab 1873 aus den Büchern verschwand.
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