Loth und seine Töchter

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Faksimile aus 1825 nach einem holländischen Kupferstich, aus unserem Archiv, datiert auf 1597.

Der Stich trägt den Titel: "Loth und seine Töchter". Er stammt von dem holländischen Kupferstecher Jan Saenredam (1565 - 1607).

Nun etwas zum Bilde selbst. Was ist zu sehen: Zwei jüngere Frauen und ein greiser Alter. In einer Laube mit Wein, Beeren und Brot sich vergnügend, schon stark unter dem Einflusse des Weines, lässt sich der Greis auf eine Liebschaft mit einer der Damen ein. Die zweite Dame, noch bekleidet, stellt einen Krug Wein auf den Tisch. Im Vordergrunde ein leerer Krug, welcher mit einer Schlange verziert, das sündhafte Ergebnis des schon geleerten Kruges verrät. Im weiten Hintergrunde ist eine brennende Stadt zu schauen. Die Entkleidete der beiden Damen, hält ein volles Glas Wein in der Hand und ist den Näherungen des Greises nicht abgeneigt.

Im rechten Vordergrunde ein hundeartiges Wesen, welches eher den Eindruck eines Kobolts macht, welcher die Szene als notwendig Gutes über sich ergehen zu lassen scheint. Im linken Vordergrunde lehnt eine leere Schüssel. Die Schlafgelegenheit, auf welchen sich die erotische Szene abspielt, zeigt das es zum Äußersten zu kommen scheint.

Nun etwas zur Geschichte des Sodomiters Lot aus dem alten Testament:

Loth war der Neffe Abrahams. Loth, seine Frau und die beiden Töchter waren Bewohner der Stadt Sodom. Als zwei Engel in der sündigen Stadt Sodom nach "Gerechten" suchten, die von der drohenden Zerstörung Sodoms durch Jehova gerettet werden sollten, nahm Loth die zwei Fremden bei sich auf. Die Männer Sodoms klopften alsbald an die Türe und forderten die Frauen für sich, um mit ihnen Geschlechtsverkehr ausüben zu können, worauf Loth der Meute seine jungfräulichen Töchter anbot. Zum Dank für den Schutz führten die Engel Loth vor die Stadt und geboten ihm zu fliehen. Als seine Ehefrau während der Flucht entgegen dem Verbot der Engel zurückblickte, erstarrte sie zu einer Salzsäule.

Nun zum Teil der Geschichte, welchen der Stich darstellt:

Da Loth`s Töchter glaubten, die Welt sei untergegangen und kein anderer Mann am Leben, machten sie ihren Vater mit Wein betrunken, hatten mit ihm Geschlechtsverkehr und wurden schwanger. So wurde Loth zum Stammvater zweier neuer Sippen, aus denen nach dem Bericht die Völker der Moabiter und Ammoniter entstanden.

Hier nun der Bibeltext aus Moses 1. Cap. 19.:

"Da sprach die Elteste zu der Jüngsten / Vnser Vater ist alt / vnd ist kein Man mehr auff erden / der vns beschlaffen müge / nach aller Welt weise. So kom / las vns vnserm Vater wein zu trincken geben / vnd bey im schlaffen / das wir Samen von vnserm Vater erhalten. Also gaben sie jrem Vater wein zu trincken in der selben nacht. Vnd die Erste gieng hin ein / vnd legt sich zu irem Vater / vnd er wards nicht gewar / da sie sich leget / noch da sie auffstund. Des morgens sprach die Elteste zu der Jüngsten / Sihe / ich hab gestern bey meinem Vater gelegen / Las vns im diese nacht auch Wein zu trincken geben / das du hin eingehest / vnd legest dich zu im / das wir Samen von vnserm Vater erhalten. Also gaben sie irem Vater die nacht auch Wein zu trinken. Vnd die Jüngest macht sich auch auff / vnd leget sich zu im / Vnd er wards nicht gewar / da sie sich leget noch da sie auffstund. Also wurden die beide töchter Lots schwanger von irem Vater / Vnd die Elteste gebar einen Son / den hies sie Moab / Von dem komen her die Moabiter / bis auff diesen heutigen tag. Vnd die Jüngste gebar auch einen Son / den hies sie / das kind Ammi / Von dem komen die kinder Ammon bis auff den heutigen tag."

Um diesen Text verständlicher darzustellen, hier noch eine modernere Übertragung:

"Da sprach die ältere zu der jüngeren: Unser Vater ist alt, und ist kein Mann mehr auf Erden der zu uns eingehen möge nach aller Welt Weise; so komm, laß uns unserm Vater Wein zu trinken geben und bei ihm schlafen, daß wir Samen von unserm Vater erhalten. Also gaben sie ihrem Vater Wein zu trinken in derselben Nacht. Und die erste ging hinein und legte sich zu ihrem Vater; und der ward's nicht gewahr, da sie sich legte noch da sie aufstand. Des Morgens sprach die ältere zu der jüngeren: Siehe, ich habe gestern bei meinem Vater gelegen. Laß uns ihm diese Nacht auch Wein zu trinken geben, daß du hineingehst und legst dich zu ihm, daß wir Samen von unserm Vater erhalten. Also gaben sie ihrem Vater die Nacht auch Wein zu trinken. Und die jüngere machte sich auf und legte sich zu ihm; und er ward's nicht gewahr, da sie sich legte noch da sie aufstand. Also wurden beide Töchter Lots schwanger von ihrem Vater. Und die ältere gebar einen Sohn, den nannte sie Moab. Von dem kommen her die Moabiter bis auf den heutigen Tag. Und die jüngere gebar auch einen Sohn, den hieß sie das Kind Ammi. Von dem kommen die Kinder Ammon bis auf den heutigen Tag."

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